Geschäftsmodelle

Entwicklung erfolgreicher Geschäftsmodelle für Netzwerkakteure

Eine der zentralen Herausforderungen in Gesundheits- und Dienstleistungsregionen liegt in der erfolgreichen Vernetzung der verschiedenartigen Akteure. Dazu zählen neben den professionellen Anbietern, wie sozialen, pflegerischen oder medizinischen Dienstleistern, auch die Kostenträger oder die Anbieter von technischen Infrastrukturen und Assistenzsystemen. Die bisherigen Wertschöpfungsmuster der Akteure, welche auf die Erbringung von nicht vernetzten Einzelleistungen ausgerichtet sind, stoßen dabei an ihre Grenzen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb der Regionen kann jedoch nur dann gelingen, wenn die Leistungserbringung und die dahinter stehenden Geschäftsmodelle der einzelnen Netzwerkakteure konsequent an den Anforderungen einer vernetzten Wertschöpfung ausgerichtet sind.

Das Themenfeld „Geschäftsmodelle für Netzwerkakteure“ (Arbeitspaket 3) zielt deshalb darauf ab, die (Weiter-)Entwicklung von kollaborativen Geschäftsmodellen zum Beispiel in den Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen sowie vielen weiteren Gesundheits- und Dienstleistungsnetzwerken durch neue Erkenntnisse und durch die Bereitstellung von Methoden und Instrumenten zu unterstützen. Die Ergebnisse sind für Akteure relevant, welche den Aufbau eines Gesundheits- und Dienstleistungsnetzwerks oder dessen Weiterentwicklung planen.

Im ausgewählten Themenfeld wird ein Schema zur Beschreibung von Geschäftsmodellen von Service- Netzwerken, das INDiGeR-Geschäftsmodellkonzept, zugrunde gelegt, das wissenschaftlich hergeleitet und anhand von Praxisbeispielen verifiziert wurde. Dazugehörige Leitfragen unterstützen die Gestaltung eines Netzwerk-Geschäftsmodells (INDiGeR-Geschäftsmodell-Tool), das durch eine Multi-Akteurs-Konstellation geprägt ist. Das Zusammenbringen der Perspektiven zu einem kollaborativen Geschäftsmodell erfolgt mit der Methode des Business Model Co-Creators. Eine auf Basis von Fallstudien bei Dienstleistungs- und Gesundheitsnetzwerken erarbeitete Typologie inkl. Checkliste hilft bei der Einordnung von entsprechenden Geschäftsmodellen. Erfolgsfaktoren finden sich in einem Praktiker-Leitfaden wider. Schließlich gilt es den Erfolg durch Kennzahlen zu steuern. Weitere Instrumente und Methoden, wie die zum Testen, unterstützen die Entwicklung und Gestaltung von Geschäftsmodellen. Diverse Veröffentlichungen fassen die zentralen Ergebnisse zusammen.

Das INDiGeR-Geschäftsmodell-Konzept

Das INDIGER Geschäftsmodell-Konzept erschließt Dienstleistungsziele – unabhängig davon ob diese kommerziell oder gemeinnützig ausgerichtet sind - über den Ansatz der Geschäftsmodellentwicklung. Die Formulierung eines Geschäftsmodelles ist unverzichtbar, wenn man als Anbieter erreichen will, dass innovative Leistungen für Gesundheit und Prävention tatsächlich nachgefragt werden und diese Nachfrage auch bedient werden kann. Die hier genutzte Systematik zur Entwicklung von Geschäftsmodellen bildet die gängigen Geschäftsmodell Elemente ab:

  • das Leistungsversprechens, also mit welcher Leistung soll welchen Kunden welcher Nutzen gestiftet werden
  • die Wertschöpfung, also wie werden Leistungen erbracht
  • die Finanzen, also Fragen zu Kosten und Erlösen oder anderen Gegenwerten, die durch die Leistungserbringung entstehen.

Ergänzt werden diese Kernelemente durch den Blick auf wichtige Rahmenbedingungen, ein Thema das nicht nur im Gesundheitswesen Einfluss auf den Erfolg von Geschäftsmodellen hat. Neu ist, dass der Blick zudem ausdrücklich auf Geschäftsmodelle für vernetzte Wertschöpfung gerichtet wird. Mit der Integration einer internen und einer externen Perspektive in die Geschäftsmodellkonfiguration wird es in Entstehung begriffenen Netzwerken, aber auch Einzelakteuren, die sich in ein Netzwerk einbringen möchten, möglich, Geschäftsmodelle für gemeinsame Dienstleistungsinnovation zu entwickeln.

Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Perspektiven und Gestaltungsbereiche finden Sie hier.

"Herzlichen Dank für die Präsentation zum Geschäftsmodell-Workshop für den Quartierstreffpunkt und für die Techniktreffs im QuartiersNETZ Gelsenkirchen. Das gemeinsam erarbeitete Geschäftsmodell-Konzept wird hier sehr übersichtlich und anschaulich deutlich - es bietet zahlreiche Anregungen für die weitere Arbeit in diesem Feld und ist daher sehr hilfreich."

Prof. Dr. Bubolz-Lutz, Forschungsinstitut Geragogik e.V. (FoGera), Leiterin des Teilprojektes "Transfer" im Rahmen des QuartiersNETZ-Projektes

Wissen, Methoden und Tools für die Praxis

Methoden und Instrumente inkl. Anwendungsbeispiele

Tools für die Praxis

Veröffentlichungen

  • Broschüre »Typologie / Fallstudien«
  • Praktiker-Leitfaden

Literatur